Projekttagsauswertung
Alle Projekttage werden im Anschluss an die Durchführung von den Teamenden per Online Fragebogen ausgewertet.
Alle folgenden Zahlen basieren auf ihren Einschätzungen Einige Auswertungsfragen werden übergreifend im Anschluss an alle Projekttage gestellt, andere sind an die spezifischen Ziele des jeweiligen Konzeptes angepasst.
Allgemeine Auswertung
I. Wie haben sich die TN in den Projekttag eingebracht?
Die Teamenden schätzen die Beteiligung und das Interesse der Teilnehmenden an den Projekttagen eher mittelmäßig ein. Zwar haben sich die Teilnehmenden in mehr als 50% der Fälle eingebracht, dennoch entfällt der höchste Anteil bei der Abfrage des Interesses auf „mäßig“, mit 44,9%. Dies lässt sich vermutlich zumindest teilweise damit erklären, dass die Teilnahme an einem Projekttag des NDC Thüringen nicht 100% freiwillig ist, da dieser in den schulischen Zusammenhang eingebunden ist.
Die Teilnehmer haben sich...
Wie war das Interesse der Teilnehmenden am Projekttag?
II. Wie bewertet ihr die Bereitschaft der Klasse, sich gegen Diskriminierung einzusetzen?
Im Vergleich der beiden dargestellten Tabellen wird deutlich, dass zwar nur ein kleinerer Teil der Teilnehmenden innerhalb der Projekttage diskriminierende Einstellungen vertritt, aber verhältnismäßig wenig Teilnehmende bereit sind, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen. Die handlungsorientierte Ausrichtung des NDC scheint weiterhin bei der Umsetzung von Projekttagen notwendig zu sein, um die Teilnehmenden auch im Anschluss and den Projekttag zum Handeln zu motivieren
Wie schätzt ihr die Verbreitung diskriminierender Einstellungen in der Klasse ein?
Wie bewertet ihr die Bereitschaft der Klasse, sich gegen Diskriminierung einzusetzen?
III. Mit Blick auf die Ziele des PT – wie bewertet ihr deren Realisierung?
Insgesamt konnten die Teamenden in vielen Fällen eine positive Bilanz ziehen, wenn es um die Erreichung der Ziele des jeweiligen Projekttags geht. In mehr als 10% der umgesetzten Projekttage konnten alle Aspekte der Ziele erreicht werden. In etwas mehr als 70% konnten einige und viele Ziele erreicht werden. Nur ein geringer Teil der Projekttage ist aus Sicht der Teamenden nicht erfolgreich gewesen.
Interessant ist, welche spezifischen Ziele bei den einzelnen Projekttagen erreicht und welche nicht erreicht werden konnten. Dies wird im Folgenden genauer aufgeschlüsselt.
Wie bewertet ihr die Realisierung der Ziele des PT? Es konnten ... der Ziele erreicht werden.
Projekttagsspezifische Auswertung
Alle Projekttage, die im NDC angeboten werden haben 5 7 spezifische Projekttagsziele , deren Erreichung im Anschluss an den jeweiligen Projekttag durch die Teamenden mithilfe eines online Fragebogens bewertet wird.
Im Folgenden sind diese für alle Projekttags Konzepte die im Jahr 2023 im NDC Thüringen angeboten wurden aufgeschlüsselt, mit Ausnahme des Projekttag D, da dieser lediglich ein Mal umgesetzt wurde und eine statistische Auswertung entsprechend nicht sinnvoll erscheint.
Im Anschluss an jede Aufschlüsselung der im Projekttag erreichbaren Ziele, findet sich jeweils eine Seite mit exemplarischen Rückmeldungen der Teilnehmenden zum Projekttag. Am Ende eines jeden Projekttags sammeln die Teamenden das Feedback der Teilnehmenden mithilfe von Moderationskarten ein. Die Darstellung innerhalb dieser Evaluation ist nicht repräsentativ sondern soll lediglich beispielhaft darstellen, welche Rückmeldungen die Teilnehmenden am Ende eines Projekttags geben. Diese Rückmeldungen fließen bei einer Überarbeitung des Projekttags in die Konzeption ebenso ein wie die Einschätzungen der Teamenden.
PT A
Bei der Betrachtung der Ziele des Projekttag A fällt vor allem auf, dass das vierte Ziel im Vergleich mit den anderen am schlechtesten abschneidet.
Die Erfahrung mit unterschiedlichen Zielen hat gezeigt, dass lange Formulierungen wie im vorliegenden Fall häufig dazu führen, dass diese mit „trifft nicht zu“ bewertet werden, weil sich mehrere Ziele innerhalb der Formulierung verbergen und die Bewertung den Teilnehmenden schwerfällt.
Außerdem ist positiv herauszustellen, dass das zweite Ziel besonders positive Ergebnisse erzielt hat. Häufig ist es im Projekttag entscheidend, dass grundlegendes Wissen vermittelt werden kann, was die ersten zwei Ziele symbolisieren.
TN wissen, dass wir in einer rassistischen, von Menschen konstruierten Gesellschaft leben
TN kennen unterschiedliche Ausprägungen und Dimensionen von Rassismus.
TN sind dafür sensibilisiert, welche Folgen Rassismus für Rassismuserfahrene Menschen hat.
TN, die Rassismuserfahrungen machen, sind als Expert:innen ihrer eigenen Lebensrealitäten bestärkt,
Handlungsstrategien zu teilen und TN kennen Möglichkeiten widerständigen, solidarischen Handens und sind ermutigt, diese umzusetzen.
TN erkennen, dass es möglich und notwendig ist, sich gemeinsam für eine gerechte Gesellschaft ohne Rassismus einzusetzen.
PT B
Insgesamt fällt die Bilanz für den seit 2022 umgesetzten Projekttag B für das Jahr 2023 sehr positiv aus. Zwar konnten nicht immer besonders hohe Werte für die Antwortkategorie „trifft zu“ erreicht werden, jedoch ist der Anteil der Projekttage, die in die Kategorie „trifft eher zu“ fällt im Vergleich zu anderen Projekttagen sehr groß und spricht für die Qualität des Projekttags.
Lediglich beim letzten Ziel, das die Teilnehmenden zu eigenem Engagement motivieren soll, fällt die Einschätzung der Teamenden weniger gut aus. Gründe hierfür könnten sowohl in den Methoden des PT als auch in der Bereitschaft der Teilnehmenden, sich auch über den Projekttag hinaus motivieren zu lassen, liegen.
TN wissen, was Klassismus ist, und kennen dessen Verschränkung mit anderen Diskriminierungsformen.
TN sind sich bewusst, dass gesellschaftliche Veränderungen möglich sind, aber erkämpft werden müssen.
TN erkennen, dass das kapitalistische Wirtschaftssystem zu sozialer Ungleichheit, Klassismus und Ungerechtigkeit führt.
TN sind sensibilisiert für die Folgen prekärer Lebenslagen und Klassismus für (andere) Betroffene.
TN sind motiviert, sich für ein gutes Leben für alle zu engagieren und für sich selbst einzustehen.
PT C
Beim Projekttag C sticht vor allem das zweite Ziel negativ hervor, da es im Vergleich zu den anderen Zielen deutlich schlechtere Ergebnisse erreicht. In der weiteren Be und Überarbeitung des Projekttags sollte der Blick darauf gelegt werden, an dieser Stelle wieder bessere Ergebnisse zu erzielen, oder die Zielstellung zu verändern. Erfreulich ist hingegen, dass das Ziel der Sensibilisierung für die Auswirkungen rechter Gewalt in einem hohen Maße erreicht werden konnte.
TN erkennen, dass emanzipatorische und antifaschistische Errungenschaften erkämpft wurden und gegen reaktionäre bis neonazistische Bestrebungen verteidigt werden müssen.
TN sind sich der Bedeutung dieser Errungenschaften für sich selbst und andere bewusst.
TN wissen, dass menschenverachtende Einstellungen auf Wir-Die-Konstruktionen basieren und erkennen, dass diese zu Abwertung und Ungleichbehandlung führen.
TN wertschätzen die Erfahrungen anderer und sind ermutigt, sich gegen menschenverachtende Einstellungen zu positionieren.
TN wissen Grundlegendes über reaktionäre bis neonazistische Weltbilder und Strategien und sind befähigt diese wiederzuerkennen.
TN sind für die Auswirkungen rechter Gewalt sensibilisiert.
PT S
Die Rückmeldungen zu den Zielen des Projekttag S fällt im Allgemeinen positiv aus. Es besteht bei allen Zielen eine Erreichung von „trifft zu“ oder „trifft eher zu“ von mindestens 50%. Die größte Schwierigkeit scheinen die Teilnehmenden damit zu haben, die Auswirkungen von Sexismus und Queerfeindlichkeit auf ihr eigenes Leben nachzuvollziehen (Ziel 3).
Da der Projekttag im Jahr 2023 überarbeitet wurde, ist im kommenden Jahr zu beobachten, wie sich in diesem Bereich die Teilnehmenden mit neuen Zielen und Methoden erreichen lassen.
TN wissen, was Sexismus ist und sind sensibilisiert für seine Folgen.
TN kennen die Vielfalt queerer Lebensrealitäten und sind sensibilisiert für die Folgen von Queerfeindlichkeit.
TN ist bewusst, dass Sexismus und Queerfeindlichkeit Auswirkungen auf ihr eigenes Leben haben.
TN kennen Handlungsmöglichkeiten im Alltag und sind motiviert, sichgegen Sexismus und Queerfeindlichkeit einzusetzen.
TN kennen Akteur:innen, die sich gegen Sexismus und Queerfeindlichkeit einsetzen und wissen, wie sie sich selbst engagieren können.
PT T
Der Projekttag T zeigt im Vergleich zu den anderen Projekttagen die stärksten Schwankungen zwischen den einzelnen Zielen. Zwei Ziele konnten in 100% der Fällt zumindest eher erreicht werden, was kein anderer Projekttag im Jahr 2023 geschafft hat. Gleichzeitig ist aber das Verständnis von Teamarbeit auf gesellschaftlicher Ebene in 38% der Fälle gar nicht gegeben, und in keinem Projekttag konnte dies vollständig erreicht werden.
Das spricht dafür, dass hier bei der nächsten Überarbeitung des Projekttags ein klarer Fokus darauf gelegt werden muss, die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge besser zu verdeutlichen.
TN kennen verschiedene Kommunikationsformen und sind sensibilisiert für deren Herausforderungen und Chancen.
TN wissen, dass Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen wahrgenommen werden kann und sind für Ursachen und Folgen von Missverständnissen sensibilisiert.
TN sind sich ihrer Bedürfnisse und Ressourcen in Bezug auf Teamarbeit bewusst.
TN sind motiviert, eigene Bedürfnisse und Ressourcen in die Teamarbeit einzubringen und erkennen, dass ein faires und wertschätzendes Miteinander im Team erstrebenswert ist.
TN erkennen den Wert von Organisation und Teamarbeit auf gesellschaftlicher Ebene und sind motiviert sich für ihre Belange selbst zu organisieren.
PT V
Die Ziele des Projekttag V konnten in der Gesamtbetrachtung des Jahres 2023 eher mittelmäßig erreicht werden. Leider entfällt bei allen Zielen ein relativ hoher Anteil auf die Kategorie „trifft eher nicht zu“.
Beim Projekttag V schildern die Teamenden häufig, dass zwar eine Auseinandersetzung mit der Thematik des Projekttags für die Teilnehmenden gewinnbringend wäre, diese aber wenig motiviert sind, sich am Projekttag zu beteiligen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Projekttag bei der Überarbeitung noch stärker auf Lebensweltnähe zu den Teilnehmenden achten muss.
TN erkennen eigene Wünsche und Bedürfnisse.
TN nehmen eigene Bedürfnisse und die anderer ernst.
TN erkennen, dass Normalitäten von unterschiedlichen Vorstellungen und Interessen geprägt/bestimmt sind und sich daraus Erwartungen an Menschen ergeben.
TN erkennen, dass ihr eigenes Handeln, sowie dass von Anderen, von Normalitätvorstellungen beeinflusst wird, die in der Gesellschaft vorherrschen.
TN wissen, das Vorstellungen von Normalität ihren Alltag beeinflussen.
TN erkennen, dass Normalitätsvorstellungen hinterfragbar sind.
TN wissen, das Sprache Normalitätsvorstellungen beinflussen kann.
TN wissen, das Sprache sowohl bestärkend als auch einschränkend und verletzend sein kann.
TN sind motiviert, einen solidarischen, bestärkenden Sprachgebrauch zu verwenden.
PT W
Der Projekttag W schneidet in der Betrachtung für das Jahr 2023 insgesamt gut ab, allerdings scheint die Selbstreflexion der Teilnehmenden die größten Schwierigkeiten zu bereiten, bzw. ist dies aus der Perspektive der Teamenden auch am schwierigsten zu bewerten. Hier sollte ein Blick darauf geworfen werden, wie dieses Ziel in Zukunft besser realisiert werden kann.
Besonders herausstellen lassen sich die ersten beiden Ziele, da diese besonders gut erreicht wurden. Das Grundverständnis für die Themen des Projekttags scheint in der Regel gut bei den Teilnehmenden anzukommen, die Schwierigkeit liegt eher darin, dass sie die Verknüpfung zu sich selbst und ihrem Handeln verstehen.
TN kennen einige ihrer individuellen Wünsche, Fähigkeiten und Grenzen und können sie ausdrücken.
TN erkennen die Vielfalt der Einzelnen in der Gruppe als Bereicherung an.
TN wissen, dass es gruppendynamische Prozesse gibt, die Auswirkungen auf Einzelne haben.
TN reflektieren ihr eigenes Verhalten in der Gruppe.
TN erkennen gegenseitigen respektvollen und solidarischen Umgang miteinander als erstrebenswert an.
TN sind motiviert, ihre persönlichen Fähigkeiten und Stärken für solidarische Handlungen & respektvollen Umgang in ihrem Alltag zu nutzen.
PT Z
Der Projekttag Z wurde im Jahr 2023 überarbeitet. Die vorliegende Darstellung bezieht sich noch auf die alte Version des Projekttags, der seit 2017 in Schulen umgesetzt wurde.
Da viele Ziele mit dem Projekttag gut erreicht werden konnten und viele positive Rückmeldungen seitens der Teilnehmenden erzeugten, war das Ziel der Überarbeitung vor allem, einen Blick auf die Aktualität der Beispiele sowie die Aushandlung des Miteinanders unter den Teilnehmenden zu werfen. Im kommenden Jahr wird sich Zeigen, ob die Überarbeitung erfolgreich war und sich die Ziele ähnlich gut erreichen lassen.
TN erkennen eigene Wünsche und Bedürfnisse.
TN nehmen eigene Bedürfnisse und die anderer ernst.
TN kennen die Funktionsweise von Ausgrenzung.
TN sind für die Folgen von Ausgrenzung sensibilisiert.
TN wissen, dass Aushandlungsprozesse über Wünsche und Bedürfnisse notwendig für ein faires Miteinander sind. Sie sind motiviert dies umzusetzen.
TN wissen, dass es vielfältige Lebensrealitäten gibt und erkennen die Anerkennung vielfältiger Lebensrealitäten als erstrebenswert an.
Auswertung der Lehrer:innenreflexionsbögen
Themen- und Methodenwahl
Im Anschluss an die Durchführung eines Projekttags erhalten die Lehrer:innen sowohl analog als auch digital einen Auswertungsbogen, welchen sie gemeinsam mit der Klasse zur Bewertung des Projekttags ausfüllen sollen.
Da der Bogen allerdings aktiv durch die Lehrkräfte zurück an das NDC gesendet werden muss, ist die Rücklaufquote klassischerweise geringer als die Evaluationsbögen der Teamenden. Im Jahr 2023 konnte mit 74 Bögen eine Ausschöpfung von 42% erreicht werden.
Die Verteilung der Feedbackbögen nach einzelnen Projekttagen ist vergleichbar mit der Verteilung der Durchgeführten Projekttage nach Konzept, die meisten Rückläufe gab es zum Projekttag A.
Lediglich zum Projekttag Z fallen die Rückmeldungen verhältnismäßig gering aus.
Aufteilung der 74 Rückmeldungen
Haben die Schüler:innen das Thema des Projekttags selbst gewählt?
Themen und Methodenwahl
Die Bewertung der Themen und Methodenwahl der Projekttage fällt in über 30% der Fälle sehr gut aus.
Es freut uns, dass die Arbeit unserer Teamenden, die in die Konzeption unserer Interaktiven Materialien fließt, auch von den Lehrkräften und Schüler:innen wertgeschätzt wird.
Wie bewerten Sie/ Ihre Schüler:innen die Methodenwahl des PTs
Wie bewerten Sie/Ihre Schüler:innen die Themenwahl des PTs?
Methoden und Fachkompetenz der Teamer:innen
Wenn es um den Auftritt unserer Teamenden im Projekttag geht, fällt die Bewertung aus Perspektive der Lehrkräfte und Schüler:innen ebenfalls sehr positiv aus. In nahezu 40% der Fälle werden sowohl die Methoden und Didaktik der Teamenden als auch ihre Fachkompetenz als sehr gut eingeschätzt.
Dies zeigt, dass einerseits die Ausbildung der Teamenden innerhalb unseres Netzwerks qualitativ hochwertig ist. Andererseits wird deutlich, dass die Teamenden des NDC stets bereit sind, sich neuen Herausforderungen zu stellen, sich weiteres Wissen anzueignen und ihre eigene pädagogische Arbeit immer wieder zu reflektieren. Wir freuen uns besonders, dass die Rückmeldungen entsprechend positiv ausfallen und danken unseren Teamenden!
Wie bewerten Sie/Ihre Schüler:innen die Methoden/Didaktik der Teamer:innen?
Wie bewerten Sie/Ihre Schüler:innen die Fachkompetenz der Teamer:innen?
Interesse & Feedback zum Projekttag
Insgesamt schätzen die Lehrpersonen sowohl das Interesse vor dem Projekttag als auch die Rückmeldungen der Schüler:innen im Anschluss positiv ein. Trotz einzelner Ziele, die laut der Teamenden nicht erreicht werden konnten, scheinen die Projekttage überwiegend gut bei der Zielgruppe anzukommen.